Vor einiger Zeit haben wir uns das völlig neu konzipierte Formicarium von HappyAnt zugelegt und hier folgt nun ein Erfahrungsbericht.
1. Konzept des Formicariums
Die Ameisenfarm (Formicarium) besteht aus 2 Teilen, dem Farmbereich in dem die Ameisen ihr Nest haben und der Arena, in dem die Ameisenkolonie gefüttert werden kann und die Ameisen Ihren Müll entsorgen können.
Durch die Verbinder lassen sich die beiden Teile problemlos und fest verbinden. Diese Verbindung ist auch sehr stabil. Die 8 mm Löcher am Farm- und Arenabereich passen 100% übereinander, sodass die Ameisen problemlos zwischen der Farm und der Arena hin und her laufen können. Die Größe des Durchgangs von 8 mm ist auch völlig ausreichen, sowohl für größere Ameisenarten als auch dafür, dass die Ameisen ihre Nahrung in den Farmbereich transportieren können. Wer längere Neströhrchen hat (>12 cm) - die auf Grund der Länge nicht in die Arena passen - kann sie über eines der weiteren Löcher an die Arena anschließen. Dazu braucht es nur 2 passende Schläuche, 1x 8 mm Außendurchmesser zum Anschluss an die Arena und je nach Größe des Neströhrchens einen weiteren Schlauch mit dem entsprechenden Durchmesser. Beide Schläuche lassen sich mittels einem Schlauchverbinder verbinden. Damit können die Ameisen in Ruhe die neue Arena und die Farm erkunden und stressfrei umziehen. Kleinere Neströhrchen können einfach in die Arena gelegt werden, der Deckel lässt sich dazu komplett abnehmen.
2. Farmbereich des Hexanests
Der Farmbereich besteht aus 4 wichtigen Komponenten: 1. Gehäuse, 2. Nesteinlage, 3. roter Deckel und 4. Bewässerungsloch.
Bei der Nesteinlage kann man aus verschiedene Materialien wählen. Wir haben uns für die Kork-Variante entschieden, weil Kork für uns am natürlichsten ist. Letztlich muss aber jeder selbst für sich entscheiden, welches Material er nutzen möchte. Man kann im Shop von HappyAnt auch zusätzlich andere Farmeinlagen bestellen, sodass man testen kann, was die Ameisen besser finden. Über das Bewässerungsloch kann der Nestbereich feucht gehalten werden, was bei einigen Ameisenarten extrem überlebenswichtig ist. Für Messor-Arten - Ernteameisen - empfiehlt es sich 2 Farmbereiche anzuschließen, eines das befeuchtet wird und ein weiteres in dem die Ameisen die Samen trocken lagern können. Dadurch wird Schimmel verhintert. Der rote Deckel sorgt dafür, dass Ameisen den Nestbereich dunkel empfinden, wie unter der Erde, da Ameisen rotes Licht mit ihren Augen nicht wahrnehmen können. Gleichzeitig kann man die Ameisen aber auch weiterhin beobachten. Wen der rote Deckel bei der Beobachtung stört, kann ihn einfach abnehmen. Befestigt bzw. halt hat der Deckel durch 3 Minimagnete, die an 3 der 6 Ecken des Deckels angeklebt sind. Genauso wird übrigens auch der Decke auf der Arena festgehalten.
3. Arena des Hexanests
Die Arena besteht aus dem Sockel, dem Arenaaufbau sowie 2 Deckeln.
Das Konzept der Arena ist, dass es 2 Deckel gibt. Der oberste Deckel hat Lüftungslöcher und liegt auf dem inneren Deckel komplett auf, sodass keine Fluchtmöglichkeit zwischen den 2 Deckeln besteht. Der innere Deckel wird auf den Arenaufbau geklemmt. Der obere Deckel wird dabei mittels 3 kleiner Minimagneten auf dem inneren Deckel dixiert und festgehalten. Es empfiehlt sich an den inneren Deckel noch einen zusätzlichen Ausbruchschutz anzubringen. Dadurch wird auch verhindert, dass Ameisen aus der Arena klettern, wenn man den oberen Deckel zum Füttern abnimmt. Das Futter kann einfach durch das Loch im inneren Deckel in die Farm gelegt werden. Auch Wasser- und Zuckerwasserspender (zum Beispiel von byFormica) können über diesen Weg ausgetauscht werden. Die Spender sind dabei eine sehr sichere Art die Ameisen mit Wasser aber auch dem nötigen Zucker zu versorgen, und das auch über einen längeren Zeitraum hinweg. Die Spender gibt es in unterschiedlichen Größen und es lässt sich auch mal der Urlaub überbrücken. Über das Loch kann man auch Futterreste problemlos entsorgen, für größere Reinigungen nimmt man einfach den inneren Deckel zusätzlich ab und kommt so in alle Ecken der Arena. Für einen natürlicheren Lebensraum für die Ameisen, kann man Bodengrund (Kies, etc.) in die Arena geben. Diesen Bodengrund verwenden die Ameisen bei uns auch gern, um damit den Farmbereich auszufüllen, sich also eigene Kammern anzulegen.
4. Ameisen im Hexanest
Das nicht nur das Konzept des Nestes sehr gut ist, sondern auch die Funktionalität, erkennt man daran, dass die Ameisen dieses Nest und besonders den Farmbereich akzeptieren. Aber nicht nur das, die Ameisen sind auch für unsere Erfahrung sehr schnell aus dem Neströhrchen in die Farm eingezogen. Wir halten in diesen Farmen folgende Arten: Lasius Niger, Lasius Brunneus, Myrmica Rubra und Tetramorium Caespitum. Alle 4 Arten sind innerhalb von wenigen Stunden aus dem Neströhrchen in den Farmbereich umgezogen. Dabei waren aber auch im Neströhrchen die Bedingungen sehr gut, immerhin haben die Ameisen vorher monatelang darin gewohnt. Durch das Bewässerungsloch kann man je nach Bedarf Wasser in den Nestbereich geben. Wie man auf den Bildern sieht, zieht die Feuchtigkeit ins Kork ein um so perfekte Bedingungen im Nestbereich zu schaffen, in denen sich die Ameisen wohlfühlen.
5. Erfahrungs-Fazit zum Hexanest von HappyAnt
Insgesamt muss man konstatieren, diese Ameisenfarm ist so ziemlich für alle Ameisenarten geeignet, speziell für im Todholz lebende Arten. Darüber hinaus benötigt die Ameisenfarm nur wenig Platz und kann auch im Wohnzimmer aufgestellt werden. Optisch ist das Formicarium ein echter Hingucker. Durch das modulare System - mit dem sich die Farm und auch der Arenabereich erweitern lassen - ist diese Ameisenfarm grenzenlos. Man kann das Formicarium also beliebig der Größe der Ameisenkolonie anpassen. Mit dieser Ameisenfarm können sowohl Einsteiger in die Ameisenhaltung als auch Profis viel Freude haben, Ameisen beobachten und ein recht naturnahes Habitat für die Ameisen zusammenstellen. Einen Link zum Shop des Herstellers HappyAnt finden Sie hier... Außerdem bietet auch der Antdealer-Ameisenshop diese Ameisenfarmen als deutscher Reseller an.